Der neue A3 – Mein Fahrbericht von Mallorca
Foto: Audi
Einige von euch haben ja schon über meine Twitter- und Facebook-Seiten mitbekommen, dass ich vor einigen Tagen von Audi nach Mallorca eingeladen worden war. Anlass war die Pressevorstellung des neuen Audi A3, den wir vor Ort natürlich nicht nur vorgestellt bekamen sondern auch Probefahren durften. Das macht auf so einer schönen Insel wie Mallorca und mit einem so tollen Auto natürlich besonders viel Spaß. Und für mich war es zugleich eine Art Reise in die Vergangenheit, weil mein Fahrschulauto damals ein A3 der ersten Generation war. Hier für euch meine ganz persönlichen Eindrücke von der nun dritten Generation A3... Und speziell für meine Geek-Leser gehe ich natürlich auch auf die Funktionen des direkten Twittern und Facebooken mit dem Audi Connect System ein!
Aussehen
Auf den ersten Blick: Japp, der neue A3 gefällt mir. Auf den zweiten auch. Auf den dritten.. Ach lassen wir das – ihr könnt ja selber weiterzählen. Ich habe mit meinem "Kollegen" Florian Mrazek von Drivestyle verschiedene Modelle gefahren – auch optisch verschiedene Modelle. Die Farbe außen ist natürlich Geschmackssache und neben Klassikern wie Rot, Weiß, Schwarz und Silber gibt es den neuen A3 auch in Belugabraun - die Farbe ist mir vorher nicht auf der Straße aufgefallen, aber seit ich sie jetzt kennengelernt habe, sehe ich sie öfters mal bewusst. Ich mag eigentlich alle der angebotenen Farben, wobei das Rot mir persönlich etwas zu aggressiv ist.
Foto: Audi
Foto: Audi
Auch im Innenbereich habe ich mich optisch sehr wohl gefühlt. Alles schön aufgeräumt und übersichtlich – sowohl für Fahrer wie auch für den Beifahrer. Das Navidisplay ist schick integriert ohne von der Fahrbahn abzulenken oder gar "im Sichtweg" zu sein. Einzig die nach unten überlappende Armatur (siebe Bild rechts) vor dem Beifahrer war nicht so mein Geschmack. Und statt einer Art Klavierlack (mir fehlt gerade das Material in Griffweite, wo genau drin stünde, wie sich das nennt, sorry) mit nettem 3D-Effekt würde ich auf jeden Fall das gebürstete Aluminium vorziehen.
Fahrgefühl und Motor
Wer mich näher kennt weiß, dass ich seit über einem eigenen Jahr kein Auto mehr besitze. Und seit bestimmt sechs Jahren nur noch Automatik gefahren bin (von zwei Ausnahmen, einer rühmlichen und einer unrühmlichen, mal abgesehen). Man könnte also sagen, dass mein Fahrpraxis gerade eher bescheiden ist.
Um so angenehmer war ich davon angetan, dass ich mit dem neuen A3 sowohl als Schaltwagen wie auch mit Automatik extrem gut zu recht gekommen bin. Das spricht aus meiner Sicht schon mal sehr für den Wagen, wenn man sich mit so wenig Fahrpraxis darin auf Anhieb wohl fühlt. Und abgewürgt habe ich ihn auch nur einmal. ;-)
Foto: Audi
Wir waren ja immer zu zweit unterwegs und so hatte ich dann auch den eher vorsichtigeren, entspannten Fahrstil. Dabei habe ich mich aber genau so sicher und wohl gefühlt wie als Beifahrer von Florian, dem man seine Rennlizenz beim Fahren deutlich angemerkt hat. Egal wie wie wir gefahren sind, der neue A3 liegt wunderbar auf der Straße und fährt sich absolut ruhig. Die Serpentinen durch die Berge waren so ein echter Genuss.
Spannend finde ich die geringen Verbrauchsdaten, an denen Audi natürlich kräftig geschraubt hat. Schließlich ist das was, worauf Kunden heute extrem schauen. Sei es nun wegen der Umwelt, der Spritpreise oder beidem. Ein Vorteil ist hier, dass die neuen Modelle gegenüber ihren Vorgängern 80 kg weniger auf die Waage bringen. Man könnte also sagen: Ihr könnt mich ohne Zusatzgewicht zu bekommen immer mitnehmen... Das ist um so beachtlicher, als dass eine ganze Menge mehr Assistenzsysteme Einzug gefunden haben, die natürlich auch alle etwas Gewicht mitbringen.
Natürlich gibt es auch im Motorbereich einige neuen Dinge von Audi. Darüber was zu schreiben, überlasse ich mal den Bloggerkollegen (siehe unten), die sich da im Detail besser mit auskennen als ich. Spannend finde ich das neue COD (für "cylinder on demand"), bei dem der Motor von vier auf zwei Zylinder gedrosselt wird, wenn man wenig Leistung braucht. Die Umschaltung erfolgt vollautomatisch und ist kaum wahrnehmbar – wäre da nicht die Anzeige im Display, die einem zeigt, dass man gerade nur mit zwei Zylindern fährt. Aber die beiden sind dann genau so ruhig und rund wie im normalen Betrieb.
Bedienung und Assistenz-Systeme
Aber nicht nur mit dem Fahren sondern auch mit den ganzen zusätzlichen Systemen im neuen A3 bin ich supergut zurecht gekommen. Hier ein Knöpfen drücken, da ein Rädchen drehen - alles superintuitiv, wie man das heute einfach erwartet.
Foto: Audi
Nach einigen Augenblicken der Eingewöhnung ist auch das Audi Connect System gut zu bedienen. Die Zieleingabe beim Navigationssystem geht leicht von der Hand - oder natürlich auch per Spracheingabe am Block - und anschließend weißt einen die freundliche Stimme zielsicher ein.
Vorrangig im Simulator haben wir die ganzen Assistenz-Systeme kennengelernt, von denen einige bislang eher Oberklassefahrzeugen vorbehalten waren: Ob nun der Aufprall vermieden oder zumindest abgemildert wird, beim Spurhalten unterstützt, der Abstand zum Vordermann automatisch gehalten, Verkehrszeichen erkannt, an die Pause erinnert, automatisch eingeparkt, etc. wird - alles Systeme, die den Fahrer aktiv unterstützen. Vor allem im Bereich der Sicherheit eine sehr begrüßenswerte Entwicklung.
Hervorheben möchte ich noch das Touchwheel zur Bedienung der Systeme. Neben der bekannten Drehfunktion, über die man Auswahlen auf dem Bildschirm durchführt, bietet es in der Mitte einen Touchbereich. Dort kann man Buchstaben einfach mit dem Finger hinschreiben und so Text eingeben. Das macht die Texteingabe deutlich flotter und intuitiver als durch das Drehen am Rad, bis man den richtigen Buchstaben trifft. Mit wirklich wenig Übung hat man auch raus, wie man ohne etwas umschalten zu müssen, Groß- und Kleinbuchstaben unterschiedlich eingeben kann. Das hilft natürlich super beim Twittern und Facebooken...
Facebook, Twitter und weitere Apps
... mit den neuen Apps im Audi Connect System. Das stellt erst mal für die Beifahrer einen WLAN-Hotspot zur Verfügung. Das ist ja schon mal super für die Geek-Generation. Aber auch der Fahrer will ja während seiner Fahrt möglichst am digitalen Leben teilnehmen, sprich Twitter und Facebook verwenden. (Und ja, ich habe nachgefragt: Google+ dürfte wohl auch kommen, wie ich der Reaktion entnahm, auch wenn die Antwort offiziell sehr bedeckt war. Das hat bei der restlichen Google-Kooperation aber auch ganz klar Sinn.)
Generell gilt, dass alle App auf dem System aktualisiert werden können - wohl auch selbst durch den Anwender. Das ist für ein Softwaresystem im Auto alles andere als selbstverständlich. Ebenso ist wichtig, dass alle Apps nicht direkt die offiziellen APIs von Twitter und Co verwenden, sondern ein Sicherheitssystem bei Audi dazwischengeschaltet ist. Die App kommuniziert mit diesem und das System dann mit der Außenwelt. Dadurch wird die Software im Auto zusätzlich gegen Angriffe von außen abgeschottet.
Zum ersten Punkt: Twitter. Eine der vorinstallierten Apps dient zum Lesen und Schreiben von Twitter. Man kann sich auch seine Tweets vorlesen lassen, was gut funktioniert, wenn diese nicht zu kryptische Abkürzungen verwenden. Ein eigener Tweet ist mit dem Touchwheel (siehe oben) recht schnell verfasst und online. Leider konnte ich nicht echt twittern, weil sich das System noch im Testbetrieb befand. Ich hätte zu gerne mal geschaut, was das System gerade beim Vorlesen macht, wenn man es als Power-User einsetzt und mehr Tweets reinkommen, als es vorlesen kann...
Diese Einschränkung, dass ich es nicht mit der Masse meines Accounts nutzen konnte, gilt auch für die Facebook-App. Auch hier kann man sich die Neuigkeiten vorlesen lassen. Bei mir dürfte das wohl für eine Dauerbeschallung reichen ohne noch ein Radio zu benötigen. Ich werde schauen, dass ich im Dezember, wenn beide Systeme verfügbar sein sollen, noch mal einen Testwagen bekomme um das mal wirklich praktisch zu testen.
Neben diesen beiden Platzhirschen gibt es noch zahlreiche andere Apps. So beispielsweise der Zugriff auf Google StreetView. Das ist gar nicht so unpraktisch, weil man damit schon mal den Zielort anschauen kann: Gibt es dort Parkplätze? Sind es Anwohnerparkplätze? Gibt es da einen Bäcker ums Eck? Auch praktisch sind natürlich Apps, die Spritpreise vergleichen, News ziehen und vieles mehr.
Videos
Um meinen Artikel abzurunden, hier noch zwei Videos. Bei dem ersten sitzt Florian am Steuer, beim zweiten ich:
Weitere Blogberichtevon unserem Termin
Die Blogger-Kollegen, die mit zum selben Termin waren, haben alle schon fleißig gebloggt. Ihre berichte findet ihr hier: Autodiva, IMAEDIA Teil 1/Teil 2, QUARSi.de, Rad-Ab.com, fanticar.de, xyonline.de, Autophorie, Robert Basic und motoso.
Danke an Audi für die wunderbare Möglichkeit, den A3 vorab zu testen und das echt schöne Setting dazu!
Geschrieben von Jan Theofel am 9.07.2012 um 23:06 Uhr (Permalink)
Abgelegt unter Hardware
Hallo Jan,
Danke für Deinen sehr guten Bericht.
Es gibt aber da doch noch ein Thema, das mich interessieren würde. Wie ich sehe, gehörst Du auch zu den Fetten in diesem Land (möglicherweise sogar zu den richtig Fetten), daher meine Frage: wird der A3 innen etwas eng, wenn zwei von Deinem Schlag drin sitzen oder geht das noch?
Wenn Du darauf noch eingehen könntest, wäre echt klasse.
Gruß
Frank
1 | Frank Hausert | 13.07.2012 um 18:00