SPAM von der „Weblektorin“ für blogcorrector . com
Ja ich gebe ja zu, ich habe eine Sekunde drüber nachgedacht. Über das Angebot der angeblichen „Sabrina Braun“, die angebliche Studentin, die anderen Leuten Rechtschreibfehler von deren Webseiten tilgt und sich so ihr Studium finanziert. Für nur 35 Euro für die ganze Webseite, bestellbar auf blogcorrecctor . com. Da sollte man doch zuschlagen - wenn es denn ein seriöses Angebot und kein SPAM wäre.
Dass „Sabrina Braun“ von blogcorrector . com (bewusst kein Link) nicht echt ist, dafür gibt es gleich eine ganze Reihe von Indizien. Mir schrieb sie von einer Yahoo!-Adresse, aber nicht über Yahoo!-Mailserver. So wie Spammer das eben machen. Ihm schrieb sie noch mit einem GMail-Konto, vermutlich ebenso gefälscht.
„Ihr“ Webserver steht dazu in Ungarn, oder zumindest hat der Hoster seinen Sitz in Budapest. Und im Whois taucht für die Domain blogcorrector . com taucht eine Firma in Hongkong auf, die den echten Domaininhaber verschleiert. Die Adresse aus dem Impressum gibt es zwar, ich bin da sogar schon mal mit dem Auto lang gefahren. Aber als Bild eingebunden ist unseriös, das machen sonst SEOs und zwielichtige Gestalten. Und wer sich kaum erreichbar macht, scheint nicht auf echtes Geschäft aus zu sein. Wo beispielsweise ist Ihre Rufnummer, damit man ihr große Aufträge geben kann?
Von dem zu günstigen Preis - selbst für eine Studentin - wollen wir erst gar nicht reden. Und das Ihre Kollegin Elen mit fast gleich aussehender Webseite denselben Service in Rumänisch anbietet ist vermutlich nur Zufall. So viel also zu einem seriösen Geschäftsangebot.
Die Beschreibung lässt weiterhin vermuten, dass, wenn überhaupt Leistung erfolgt, diese von einer Software erbracht wird. Warum sollte man sonst zum Beispiel Word-Dateien von der Korrektur ausnehmen? Ebenso werden Fremdwörter ausgenommen und sicher ist sich die liebe Sabrina bei vielen Wörtern auch nicht. Klingt in Summe alles nach automatisierter Software für mich.
Also mein Tipp: Finger weg! 35 Euro sind für eine automatisch erstellte Fehlerliste zu viel. Und was die dann taugt, wenn sie so viel ausschließt ... Die zwei, drei Fehler, die in der E-Mail an einen geschickt werden, kann man ja trotzdem korrigieren. Und für den Rest: Den Text in eine anständige Software kopieren und dort prüfen. (Ich empfehle dafür Papyrus). Oder gleich dort schreiben.
Wer Budget hat, beauftragt ohnehin lieber einen Texter oder einen professionellen Lektor. Dann bekommt ihr gleich korrigierte Texte und nicht eine Fehlerliste, die ihr dann nochmal manuell bearbeiten müsst.
Bild: sxc.hu / Piotr Lewandowski
Geschrieben von Jan Theofel am 15.08.2013 um 9:32 Uhr (Permalink)
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Warum so kompliziert? Nach neuer deutscher Schlechtreibung ist doch sowieso alles erlaubt. Oder zumindest weiß keiner mehr, ob es nun richtig oder falsch ist. ;-)
1 | Missingno. | 15.08.2013 um 13:27