Tipp: Barfußschuhe
Wer mich in den letzten Wochen getroffen hat, dem ist meistens ziemlich schnell etwas aufgefallen. Meistens bemerkte ich es mit einem Blick auf meine Füße, den ich dann mit einem Satz wie "Ja, es sieht aus, als ob ich in Socken rumlaufen würde." quittiert habe. Denn genau so sieht es in der Tat aus, seit ich vor einigen Wochen begonnen habe nur noch mit Barfußschuhen von Leguano rumzulaufen. Hier erst mal ein Bild, damit ihr seht, was ich meine:
Leguano Sneaker (vorne) und Leguano Premium Business (hinten)
Ich laufe seit mehreren Wochen nur noch in diesen Barfuß-Schuhen. Drinnen war das sowieso schon immer so, weil meine Hausschuhe entsprechend flexibel sind. Aber seit Anfang März betrifft das auch alle Wege, die ich draußen zurücklege. Die Schuhe stammen von Leguano, einem deutscher Hersteller ist, bei dem der Schuh komplett in “made in germany” ist. (Und nicht nur hier die letzte Naht gemacht wird, wie sonst üblich.)
Empfohlen hat mir den Schuh Johanna (eine befreundete Physiotherapeutin), die ihn auch verkauft. Ich empfehle den Schuh bei ihr hier in Berlin zu kaufen, damit sie dir auch eine kurze Einführung geben kann. Dazu stelle ich gerne einen Kontakt her. (Und nein, ich bekomme dafür keine Provision…)
Einige Punkte aus meiner Sicht als Nutzer dazu:
- Barfußlaufen ist vermutlich die gesündeste Art zu Laufen. Das legen zumindest verschiedene Studien und Untersuchungen nahe. (Auch wenn ich Meinungen gelesen habe, dass man auf den festen Stadtoberflächen wie Asphalt, Beton und Stein ja "Dämpfung" bräuchte.)
- Du bewegst deinen Fuß wieder wirklich und er ist nicht starr in einem Korsett gefangen. Dadurch stärkt sich die Fußmuskulatur, was in den ersten zwei Wochen zu ordentlich Muskelkater führt. (Vor einer Woche musste ich einen halben Tag “normale” Schuhe anziehen. Es fühlte sich an, als ob man meine Füße in Beton gegossen hätte.)
- Du kehrst zum natürlichen Gang zurück. Dabei trittst du mit dem Ballen auf und die Fußmuskulatur federt den Tritt ab. Mit Schuhen trittst du hingegen mit der Ferse auf, was über das Skelett einen Stoß auf den kompletten Körper überträgt.
- Du spürst den Boden wieder unter deinen Füßen, fühlst den Untergrund. Die Verbindung zwischen dir und dem Boden, der dich trägt wird dadurch wieder aufgenommen. Du bist viel mehr geerdet. Ok, das klingt vielleicht etwas esoterisch, aber es gibt wohl auch Psychotherapeuten, die Barfußgehen empfehlen.
- Der Leguano-Barfußschuh fühlt sich wie ein Socken an. Dadurch bist zu plötzlich gefühlt in der ganzen Welt zu Hause, weil du ja immer in Socken rumläufst. (Danke an @anachorete für diese zutreffende Beschreibung.)
- Da du nun spürst wohin du trittst, verringert sich das Verletzungsrisiko. Denn du merkst vor der Verletzung, dass du an dieser Stelle keinen sicheren Stand hast.
- Durch die elastische aber dicke Sohle ist dein Fuß vor Verletzungen durch den Untergrund geschützt. Ich bin auch schon problemlos über Scherben und spitze Steine gelaufen.
- Ich für mich habe nach Tagen das Gefühl gehabt, dass dieser natürliche Gang zahlreiche Knochen wieder so ausgerichtet hat, wie sie von Natur aus gehören. Als ob sich etwas bis in meine Wirbelsäule wieder aufrichten würde.
- In herkömmlichen Schuhen habe ich sehr stark geschwitzt. Entweder ist das durch die Barfußschuhe schon besser geworden oder aber der Schweiß kann viel besser durch den Stoff des Schuhs verschwinden. (Mir fällt gerade partout kein besseres Wort dafür ein.)
- Bei Regenwetter wird es in den Schuhen schneller mal nass als in normalen Schuhen. Andererseits kann man sie auch problemlos zum Tauchen anziehen, weil das überhaupt keine Rolle spielt.
- Du kannst völlig problemlos mehrere Paar Schuhe selbst in einem kleinen Koffer überall mit hinnehmen.
- Das lästige Schuheputzen entfällt: Einfach in ein Wäschenetz stecken und ab in die Waschmaschine damit!
- Für den echten Business-Einsatz - etwa zum Anzug - sehen diese Modelle dann doch etwas schräg aus. Hier sollen von Leguao im Sommer weitere Modelle folgen, die oben aus Leder sind.
- Es gibt noch weitere Hersteller. Bei diesen scheinen sich die Barfußsohlen jedoch meistens nur nach oben gut zu biegen. Bei den Leguanos geht das auch noch unten, was erst zu einer völligen Bewegungsfreiheit führt. Einzige weitere mir bekannte Ausnahme sind die Vibrams eines amerikanischen Herstellers.
Wer es ausprobieren möchte: Ich vermittele gerne einen Kontakt zu Johanna! Ansonsten könnt ihr die Schuhe auch online bei Amazon bestellen.
Geschrieben von Jan Theofel am 4.05.2014 um 18:42 Uhr (Permalink)
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Ich gehe mit Vibrams joggen und hab seitdem keine Knie- und Knöchelprobleme mehr. Ich hab sie auch schon bei Minusgraden getragen und erstaunlicherweise nicht an den Füßen gefroren. Allerdings hatte ich am Anfang ziemlichen Muskelkater ;-)
1 | Ute | 5.05.2014 um 12:20