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23.05.10

Urheberrechtsverstöße mit der Google Bildersuche ausmachen

Gerade habe ich einen sehr interessanten Blogpost entdeckt. Darin wird beschrieben, wie man mittels der Google-Bilder-Suche Webseiten ermitteln kann, die eigenes Bildmaterial per Hotlinking eingebunden haben.

Dazu werden zwei Anfragen kombiniert. Mittels der Anweisung "imagesite:theofel.de" werden Bilder gefiltert, die auf meiner Domain gehostet sind. Dazu werden alle Seiten ausgeschlossen, die bei mir eingebunden sind und zwar mit "-site:theofel.de". Zusammengesetzt, ergibt das bei mir diese Suche und etliche Rechtsverletzungen.

Ich kann aber anhand eigener Analysen meiner Logfiles sicher sagen, dass man mit dieser Methode nur einen Bruchteile derartigen Hotlinkings findet. Ebenso findet man nur Hotlinking, jedoch keine Bild- oder Textkopien.

Des weiteren möchte ich explizit darauf Hinweisen, dass ich bei solchen Verstößen eine anwaltliche Vorgehensweise nur im Notfall empfehle. Die meisten Seitenbetreiber sind sehr einsichtig und löschen die meistens von Usern begangenen Rechtsverstöße. Ich habe gerade zehn von ihnen angemailt, zwei Verstöße sind bereits entfernt. Oder lasst einen Link "Mit freundlicher Genehmigung von ..." anbringen. Dann habt ihr für euer SEO auch was davon...

Tags: hotlinking

Geschrieben von Jan Theofel am 23.05.2010 um 23:52 Uhr | Permalink
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13.08.08

Und der Verlierer heißt ...

Der Schuss dürfte - mal wieder - nach Hinten losgehen und die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nicht als Sieger sondern als PR-Verlierer aus der Nummer hervorgehen lassen. Denn dort ist jemandem aufgefallen, dass ja zahlreiche Webseiten, die Preisverleihungen irgendwie mit dem Wort "Oscar" in Verbindung bringen, das nicht tun dürften. Denn schließlich ist der gute Oscar ein eingetragenes Markenzeichen.

Würde man nun nur Hinweise an entsprechende Webseitenbetreiber verschicken (was wohl auch passiert) wäre das ja noch eine ordentliche Sache. Es sind aber wohl auch schon Abmahnungen unterwegs, die man vielleicht besser vermieden hätte. Vor allem wenn diese sich (auch) gegen private Webseiten und Weblogs ohne kommerzielle Absichten richten sollten.

Also: Einmal Oscar-Cleanup im Zusammenhang mit Preisverleihungen in euren Weblogs und Webseiten bitte.

via: Robert

Tags: abmahnung oscar

Geschrieben von Jan Theofel am 13.08.2008 um 20:35 Uhr | Permalink
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03.06.08

Microsoft von öffentlichen Ausschreibungen auszuschließen?

Ich habe ind en letzten Tagen immer wieder mit Personen über die Frage gesprochen, ob Microsoft in Zukunft von öffentlichen Ausschreibungen in der EU auszuschließen ist. Erstaunlicherweise ist das Thema, obwohl es bereits vor fast zwei Monaten losgetreten wurde, immer noch nicht überall angekommen.

Daher hier eine kurze Zusammenfassung für euch: Es gibt in der EU seit 2002 eine Verordnung nach der Bieter, "die aufgrund eines rechtskräftigen Urteils aus Gründen bestraft worden sind" von öffentlichen Ausschreibungen auszuschließen sind. Das würde nach den Urteilen in Europa auch Microsoft betreffen. Details hierzu könnt ihr bei Henning nachlesen.

Wenn dem so ist, sehe ich zwei Konsequenzen. Die offensichtliche wäre, dass Microsoft eine Menge Geld nicht verdienen würde, weil die Produkte von öffentlichen Ausschreibungen auszuschließen wären. Die weniger offensichtliche aber viel gravierende Auswirkung wäre aber meiner Meinung nach, dass alle Softwarehersteller, die den öffentlichen Sektor bedienen wollen, gezwungen wären, ihre Software auch für alternative Betriebssysteme anzubieten. Das würde den Softwaremarkt insgesamt extrem Richtung Linux bzw. Mac OS X zwingen. Damit würde ein häufiges Argument gegen Linux und Mac OS X, nämlich dass dort viele Spezialanwendungen nicht verfügbar sind, in Zukunft kräftig den Wind aus den Segeln nehmen.

Tags: microsoft

Geschrieben von Jan Theofel am 3.06.2008 um 0:07 Uhr | Permalink
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28.05.08

Risiken und Nebenwirkungen: Geld verdienen mit der Fußball EM

Amazon erklärt im Partner-Blog wie man mit der Fußball EM Geld verdienen kann. Eigentlich eine nette Idee für die Amazon-Partner wie mich.

Der Haken: Man muss dabei verdammt aufpassen. Denn schon die Kombination des Kürzels "EM" oder "EURO" mit der aktuellen Jahreszahl sind geschützte Begriffe der UEFA. So gesehen verwendet selbst Amazon in dem Blog-Post eine geschützte Wortmarke und riskiert damit prinzipiell eine Abmahnung. Denn man könnte hier ja Werbung mit der Fußball EM unterstellen.

Wie es richtig geht verrät uns die UEFA glücklicherweise auch. Zum einen sind alle geschützen Bilder, Slogans, Wortkombinationen in einer PDF-Datei zusammengefasst. Wie damit zu verfahren ist gibt es hier bzw. für nicht-kommerzielle Organisationen hier nachzulesen. Darunter auch folgender Passus:

6. Darf ich Werbung oder Promotionen mit Bezug zur UEFA EURO 2008™ machen, wenn ich keine Offiziellen Marken verwende?

Nein. Promotionen und/oder Werbeaktivitäten mit direktem oder indirektem Bezug zur UEFA EURO 2008™ müssen von der UEFA genehmigt werden, selbst wenn keine Offiziellen Marken verwendet werden. Nur die von der UEFA für die UEFA EURO 2008™ bezeichneten kommerziellen Partner haben das Recht, sich kommerziell mit der UEFA EURO 2008™ in Verbindung zu bringen.

Ich weiß nicht ob die UEFA gegen solche Amazon-Banner vorgeht order nicht. Aber wegen den paar euro würde ich es darauf nicht ankommen lassen. Ihr könnt das ganze ja auch "Alles für den Fußball-Fan" oder so benennen. Dagegen dürfte sich schwer etwas sagen lassen. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung. Wie auch immer: Vorsicht mit Werbung im Rahmen der Fußball EM.

Tags: fußball markenrecht em uefa

Geschrieben von Jan Theofel am 28.05.2008 um 23:16 Uhr | Permalink
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18.04.08

Facebook wirbt mit Benutzernamen auf Google

Facebook wirbt mit meinem Namen

Facebook wirbt (vermutlich) ohne Zustimmung seiner Benutzer mit deren Namen bei Google. Das ist nicht nur ziemlich dreist und - aus meiner Sicht - in Deutschland rechtlich nicht zulässig. Betroffen ist unter anderem Erik Hauth, der daher eine Facebook-Gruppe NO FACEBOOK ADS using MY NAME! gegründet hat. Betroffen sind auch andere Blogger wie Hanno Zulla und Klaus Eck.

Auch mich haben sie nicht verschont. Da bin ich ja mal gespannt, was mein Anwalt dazu meint... Mit dem muss ich nächste Woche sowieso telefonieren. Screenshot der Google-Trefferseite ist auf jeden Fall mal von einer unabhängigen Partei gemacht und kann bezeugt werden. Ich werde jetzt mal in Ruhe die AGBs durchlesen.

Tags: facebook

Geschrieben von Jan Theofel am 18.04.2008 um 20:10 Uhr | Permalink
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03.04.08

celebrity-lounge.de von F. V.: Verstoß gegen das Urheberrecht

Waage

Update 3.6.2008: Der Vorfall wurde geregelt. Ich habe daher hier den Namen der Person gekürzt.

Ihr kennt sie schon, die nebenstehende Waage. Gerade mal einen halben Monat ist der letzte Einsatz her. Und schon wieder habe ich eine Webseite finden müssen, die unter Missachtung des Urheberrechts sämtliche Inhalte aus meinem Weblog Jans Küchenleben kopiert hat. Dieses Mal handelt es sich um die Seite www.celebrity-lounge.de die von einem gewissen F. V. bzw. seiner Firma Pixel-Flo.de betrieben wird.

Wie üblich dokumentiere ich diesen Verstoß hiermit öffentlich und empfehle euch zu prüfen, ob eure Inhalte nicht auch ungewollt dort zweitpubliziert werden. Ganz abgesehen von dem klaren Rechtsverstoß halte ich es für moralisch verwerflich mit der Arbeit (sprich hier den Inhalten) anderer Leute Geld zu verdienen. Und das wird hier durch die Anzeigenschaltung und die Angabe der Firma mit Umsatzsteuer-ID mehr als deutlich.

Noch ein paar Details: Es werden alle Artikel aus dem RSS-Feed vollständig auf der Seite veröffentlicht. Über die Suchfunktion könnt ihr durch Eingabe eurer URL prüfen, ob ihr auch betroffen seit. Bei mir werden dort die letzten 50 Artikel gelistet. Mit Google finde ich aber auch Inhalte zurück bis zum 4. Oktober 2007. Ich wunder mich, warum ich die Seite erst jetzt entdeckt habe. Seit damals habe ich im betroffenen Weblog bei mir etwa 200 Artikel geschrieben. Ingesamt hat die Webseite fünf Bereiche und kein einziger davon ist nicht aus anderen Quellen zusammengeklaubt.

Mein weiteres Vorgehen dürfte bekannt sein: Der Seitenbetreiber bekommt eine E-Mail von mir mit der Aufforderung meine Inhalte umgehend zu löschen. Dann darf er mir einen Vorschlag für eine Entschädigung machen. Da soll er bei (vermutlich) über 200 kopierten Artikeln mal nicht zimperlich sein. Schließlich verdient er mit den fremden Inhalten ja Geld. Wenn wir da nicht zusammenkommen kenne ich inzwischen zwei kompetente Internet-Anwälte, die mich sicherlich gerne vertreten. Aber das würde ich wie gehabt gerne einvernehmlich vermeiden.

Tags: urheberrecht

Geschrieben von Jan Theofel am 3.04.2008 um 23:57 Uhr | Permalink
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01.04.08

Engadget Mobile vs. DTAG

Man könnte es glatt für einen Aprilscherz handeln - es ist aber keiner: Die Deutsche Telekom fordert Engadget auf das Magenta aus dem Logo ihres Ablegers Engadget Mobile zu entfernen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt drüber lachen.

Das komplette Schreiben der Deutschen Telekom gibt es online zu bewundern. Engadget sucht so im Weblog die offene Kommunikation und geht aber zugleich ein wenig auf Konfrontationskurs. Sowohl die Mobileseite wie auch die normale prangen nun mit schickem magentafarbenem Rahmen und das Logo von Engadget Mobil ist auch leicht angepasst worden...

via: Frank Helmschrott

Tags: dtag engadget magenta

Geschrieben von Jan Theofel am 1.04.2008 um 22:34 Uhr | Permalink
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28.10.07

Metro-Konzern / gut-fuer-dich.de: Alles im Lot

Waage tariert

Donnerstag letzte Woche hatte ich berichtet, dass auf das Protal www.gut-fuer-dich.de, das vom Metro Konzern betrieben wird, Inhalte aus meinem Weblogs Jans Küchenleben ohne Genehmigung übernommen wurden.

Am Freitag gab es dazu ein sehr freundliches und klärendes Telefonat mit einem Mitarbeiter aus dem Hause Pleon. Er hat sich für dieses Versehen entschuldigt was ich hiermit auch nochmals annehme. Fehler können passieren und ich bin da nicht nachtragend. Das Problem ist damit aus der Welt und ich werde bezüglich des Portals in Kontakt mit Pleon bleiben.

Zeichnung: stock.xchng

Tags: weblog urheberrecht metro pleon

Geschrieben von Jan Theofel am 28.10.2007 um 21:17 Uhr | Permalink
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25.10.07

Der Metro-Konzern und das Urheberrecht

Waage

Wenn ungefragte Content-Übernahme Volkssport geworden ist, können sich auch die Top-Konzerne daran beteiligen. Und tatsächlich: Einer der größten Konzerne Deutschlands, der Metro-Konzern, übernimmt ohne Einwilligung meine Artikel aus Jans Küchenleben für ein Webprojekt.

Update 28.10.2007: Die Sache ist aus der Welt.

Hintergrund

In der letzten Zeit musste ich mich immer mal wieder über nicht autorisierte Kopien meiner Rezepte aus Jans Küchenleben herumärgern. Daher achte ich verstärkt auf eingehende Links zu mir und Suche in Google nach meinen eigenen Texten. Meistens sind es Menschen, die im Internet eine beinahe üblich Copy'n'Paste-Mentalität an den Tag legen und sich frei bei mir bedienen. Nach meiner Haltung Abmahnung - nein danke! ist das in der Regel mit ein paar E-Mails geklärt und meine Inhalte verschwinden von fremden Seiten.

Nun bin ich auf einen weiteren Fall aufmerksam geworden, der mich sehr nachdenklich stimmt: Auf dem Portal www.gut-fuer-dich.de werden seit dem 12.6.2007 sämtliche Inhalte meines RSS-Feeds ohne Genehmigung übernommen (siehe Google Cache). Soweit fast noch nichts Besonderes. Das wird es erst, wenn man sich anschaut wer hinter dem Portal steckt. Es handelt sich dabei um eine Initiative der Metro AG. Diese sind 2006 immerhin auf Platz 9 der umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands und auf Platz 62 weltweit. Kein ganz kleiner Laden also. Das sollte man doch annehmen, dass dort solche Fehler nicht auftreten. Fragt sich also, wie ich damit umgehen soll.

Die Vorgeschichte

Dabei muss man hinzufügen, dass man sich im Hause Metro sehr wohl über die Problematik bewusst ist. So erhielt ich am 5. Juni 2007 eine E-Mail der Firma Pleon. Darin wurde mir die Initiative "Gut für dich" vorgestellt und man fragte an, ob man meinen RSS-Feed aggregieren dürfe. Man plane die "Nutzung meines RSS-Feeds" und die "Nutzer würden mein Portal als relevante Quelle" wahrnehmen.

Weil ich die beschriebene Aggregation in einer Flash-Anwendung nicht nachvollziehen konnte, wechselte ich mit der Firma Pleon zunächst ein paar E-Mails auch am Folgetag. Dennoch durchdrang ich die Flash-Anwendung nicht und war mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Daher blieb ich der Firma Pleon eine Antwort schuldig. Eine Genehmigung zur Nutzung des RSS-Feeds erteilte ich damit nicht. Nicht unbedingt die feine englische Art aber so etwas soll vorkommen.

Dennoch wurde mein RSS-Feed ab dem Beitrag Rezept: Garnelen-Terrine mit Fenchel-Pittas vom 11.6.2007 (dort aggregiert am 12.6.2007) zumindest in Textform vollständig auf das Portal übernommen.

Das man sich darüber bewusst war, dass ich keine Freigabe erteilt hatte, zeigt eine weitere E-Mail vom 20.6.2007. Darin werde ich von der selben Ansprechpartnerin nochmals nach meiner Entscheidung befragt. Diese E-Mail blieb wiederum von mir unbeantwortet und ich vergaß die Angelegenheit.

Aktuelle Situation

Bis zu diesem Post habe ich Pleon noch nicht kontaktiert, werde dies aber gleich mit einer E-Mail erledigen. Die Aggregation meiner Inhalte läuft weiter. So wurden auch lange Artikel wie etwa mein Umweltschutz in der Küche auch vollständig übernommen.

Damit wurde mehrere Monate ohne Bezahlung und ohne Einwilligung umfangreiche Inhalte von meiner Webseite übernommen.

Einen Nutzen habe ich hieraus freilich nicht. Gerade mal 21 Besucher kamen seit dem 12.6.2007 auf diesem Weg auf mein Weblog. Statt dessen muss ich mich bei Google mit Duplicate Content und der widerrechtlichen Verwendung meiner Texte rumärgern.

Weitere Vorgehensweise

Auch wenn ich natürlich die Möglichkeit hätte, hier rechtliche Mittel einzulegen, möchte ich meiner Haltung treu bleiben und versuchen mich mit Metro bzw. Pleon gütlich zu einigen. Bei einer solch umfangreichen und dauerhaften Nutzung meiner Inhalte werde ich es dabei aber nicht bei einer Entschuldigung und Korrektur belassen sondern erwarte in jedem Fall eine angemessene Entschädigung.

Ob ich mit diesem Beispiel zeigen kann, dass es auch ohne Anwalt geht, wird sich zeigen. Ich werde euch hier im Weblog über Neuigkeiten auf dem Laufenden halten.

Illustration: stock.xchng

Tags: weblog urheberrecht metro pleon

Geschrieben von Jan Theofel am 25.10.2007 um 12:39 Uhr | Permalink
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17.09.07

Abmahnen leicht gemacht

Du möchtest endlich auch mal Blogger abmahnen? Oder Wikipedia e.V.? Oder einfach ganz normale Webseitenbetreiber? Dann fehlt dir nur der richtige Anwalt. Wie du kannst dir keinen Anwalt leisten? Dann nutze doch den kostengünstigen und zuverlässigen Dienst von Abmahnr. Damit wird die die kostengünstige Abmahnung zum Kinderspiel.

via: Christian Hayungs

Tags: abmahnung

Geschrieben von Jan Theofel am 17.09.2007 um 21:57 Uhr | Permalink
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19.08.07

Session: Second Life and Law

Ihr erinnert euch an meinen Mitschrieb von Weblogs und Recht, der Endlos-Session von Henning Krieg vom Barcamp Frankfurt? Hier kommt die Folgesession aus Köln zum Thema Metaversen und Recht.

Grundfrage: Welches Recht herrscht in solchen Metaversen wie Second Life? Gilt denn dort das "normale" Recht?

Ja, dort gilt staatliches Recht. Aber welches staatliche Recht? Beispiel: Linden Lab sitzt in den USA. Gilt daher in Second Life Amerikanisches Recht? Die Server stehen in X. Gilt deren Recht. Der User sitzt in Y. Gilt das dortige Recht.

Grundsätzliche Ansatz für Webseiten: Es ist das Recht des Landes anwendbar, in das z.B. Ware geliefert wird, die man im Internet bestellt hat oder es einen anderen Wirkungsbezug in diesem Land hat. Dieses kann aber bei einem echten internationalen Angebot wie Metaversen nicht angewendet werden.

Weitere Problematik: Kann das bisherige Recht überhaupt auf eine virtuelle Welt sinnvoll abbilden. Dies gilt auch für spezielles Internetrecht. Beispiel: Impressumspflicht auf Webseiten ist in einer 2D-Internet-Welt klar definiert. Aber wie soll das im Metaversum geschehen.

Drittes Problem: Gibt es Regelungslücken? Muss überhaupt etwas neu geregelt werden? Beispielsweise gibt es in Deutschland keinen Diebstahl von nicht-körperlicher Gegenständen.

In wie weit kann der Anbieter durch die Plattform eine möglichst große Rechtssicherheit herstellen. Beispiel eBay: Hier ist der Handel mit verschiedenen Gütern untersagt, die nach dem Recht gehandelt werden dürften. Dennoch sind diese ausgenommen, weil diese i.d.R. andere Rechte verletzten. Beispiel Linden Lab: Dort ist Glücksspiel verboten.

Eigentlich versuchen sich die Betreiber aus möglichst vielen Dingen herauszuzahlten. Dies hat in der Regel wirtschaftliche/personelle Gründe. Dennoch bewegen sich Anbieter wie Linden Lab - aber nur wenn sich möglichst viele Benutzer beschweren.

Zur Zeit gibt es keine wirkliche Blaupause zur Lösung dieser Probleme. Dies gilt sowohl für Anwender als auch Betreiber. Zur Zeit befinden wir uns in einer Sensibilisierungsphase. Eventuell bildet sich so etwas wie ein "internationales Webrecht" (vergleichbar mit dem internationalen Seerecht, was hier aber sehr lange gebraucht hat).

Diese Probleme werden noch verkompliziert, wenn Linden Lab sein System für andere Betreiber öffnet und mit seinem System verbindet.

Wichtig für Anbieter: Regeln sollten vor allem offen kommuniziert werden.

Tags: barcampcologne2

Geschrieben von Jan Theofel am 19.08.2007 um 15:33 Uhr | Permalink
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29.07.07

Abmahngrund: Spitzname

Manchmal finden Promis ihren alten aber gebräuchlichen Spitznamen gar nicht mehr spitze. Dann wird es Zeit einen Rechtsanwalt aufzusuchen, ein bisschen zu Googeln und alle Autoren der Trefferseiten, die man findet, abzumahnen. Das macht (vermutlich) nicht nur Spaß (also dem Promi) sondern beschwert dem Anwalt auch die Möglichkeit einige wohlgemeinte Kostennoten mit den Abmahnungen zu verschicken. So geschehen bei MC Winkel, Frau Plietegeiger und noch ein paar anderen.

Erst war es ein Abmahngrund den bürgerlichen Name zu nennen, jetzt sind wir bei gebräuchlichen Spitznamen - warum mahnt ihr nicht gleich die Verwendung eures gebräuchlichen Namens ab? Noch mehr Betroffene, noch mehr Spaß ... So macht ihr euch wirklich Freunde im Internet.

Tags: abmahnung

Geschrieben von Jan Theofel am 29.07.2007 um 20:00 Uhr | Permalink
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11.06.07

kriegs-recht.de: Weblog über Onlinerecht

Henning Krieg, euch allen bekannt als von der Monster-Barcamp-Session Weblogs und Recht hat am Wochenende sein neues Weblog kriegs-recht.de auf den Weg gebracht. Momentan steht nur ein einziger Artikel online, der sagt um was es geht. Aber wenn ihr alle ganz fleißig sein Blog besucht spornt das Henning bestimmt an endlich mit Content online zu gehen. :-)

Tags: recht

Geschrieben von Jan Theofel am 11.06.2007 um 23:54 Uhr | Permalink
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04.06.07

Wir haften, wir haften nicht, wir haften, wir haften nicht, ...

Es gibt (mal wieder ein Urteil) zur Forenhaftung. Dieses Mal einigten sich die Richter auf "wir haften nicht". Konkret ging es um einen beleidigenden Kommentar bei meinprof.de. Dieser wurde zwar sofort nach Kenntnis gelöscht aber der beleidigte Professor wollte zudem eine Abgabe einer strafbewährten Unterlassungserklärung erstreiten. In zweiter Instanz urteile das Landgericht Berlin, dass "eine pauschale Unterlassungserklärung [...] nicht eingesetzt werden [könne], um vorab kritische Kommentare zu verhindern." Und weiter: "Aufbauend auf der Rechtsprechung des BGH könne dem Betreiber auch keine Vorab- Prüfungspflicht zugemutet werden." (Zitate aus dem Blog von meinprof.de).

via: Der Schockwellenreiter

Tags: forenhaftung

Geschrieben von Jan Theofel am 4.06.2007 um 20:11 Uhr | Permalink
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07.05.07

Urteil zur Forenhaftung - mal wieder

Heute wieder mal aus der Rubrik: Denn sie wissen nicht worüber Sie entscheiden... Die 24. Zivilkammer des Landgerichts Hamburg hat ein neues Urteil zum Thema Forenhaftung erlassen. Danach haften Forenbetreiber auch ohne Kenntnis für die in Ihren Foren eingestellten Beiträge. Na das nenne ich mal weitsichtig. Als nächstes haften dann noch Webhostinganbieter für die Inhalte ihrer Kunden auch ohne Kenntnis. Und wenn die durch sind die ISPs für die Inhalte der durch ihre Leitungen übertragenen Seiten - natürlich auch ohne Kenntnis. Und schließlich die ganzen PC-Hersteller für die durch ihre PCs dargestellten Inhalte - selbstverständlich ohne deren Kenntnis! Wirklich sehr weitsichtig. Und noch dazu verdammt logisch, oder?

Mehr Informationen gibt es bei Heise. Dort habe ich auch noch einen Hinweis auf Paragrafen 54 des Rundfunkstaatsvertrages (RStV) gefunden, auf den sich die Richter in ihrem Urteil beziehen. Darin heißt es:

(2) Telemedien mit journalistisch-redaktionell gestalteten Angeboten, [...], haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen zu entsprechen. Nachrichten sind vom Anbieter vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Inhalt, Herkunft und Wahrheit zu prüfen. [mehr]

Demnach verstößt diese Webseite nach meiner Meinung ständig gegen deutsches Recht. Getreu deren Motto "Jede Wahrheit ...". :-)

Tags: haftung

Geschrieben von Jan Theofel am 7.05.2007 um 0:56 Uhr | Permalink
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05.05.07

Geld waschen im Internet

Bei domain-recht.de habe ich eine Warnung vor Geldwäsche mit falschen Domain-Geboten gefunden. Dabei werden Domaininhabern überhöhte Beträge für Domains geboten, die zum Verkauf stehen. Dabei sollen Sie jedoch teilweise überhöhte Schecks einlösen oder die Zahlung von Dritten in Empfang nehmen. Neben der Geldwäsche bleibt zudem bei einer Zahlung mit einem Scheck das Risiko die Domain und das Geld zu verlieren.

In eine ähnliche Richtung gehen auch zahlreiche SPAM-Mails, in denen man phantastische Jobangebote (Nebenjobs) mit fürstlichen Stundenlöhnen angeboten bekommt. Alles was man benötige sei ein Internetzugang und die Möglichkeit international Gelder zu überweisen. Diese bekomme ich allerdings schon seit einiger Zeit nicht mehr. Es könnte also sein, dass man hier nun versucht über die Masche mit den Domains neue Opfer zu finden.

Tags: domain email

Geschrieben von Jan Theofel am 5.05.2007 um 13:51 Uhr | Permalink
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28.04.07

Abmahnung gegen Weblogs - Nein danke!

Nachdem sich gerade alle wieder wie kleine Kinder benehmen, will ich euch eine Geschichte erzählen. Keine für Kinder sondern eine für Erwachsene. Denn es ist eine Geschichte von einer Urheberrechtsverletzung. Und es ist eine wahre Geschichte, die sich in dieser Form Anfang 2006 abgespielt hat. Ich werde das hier aus dem Kopf wiedergeben, weil ich das damals nicht schriftlich festgehalten habe - das war zum Glück nicht notwendig.

Es war wieder einer dieser Morgen, an denen man gut gelaunt aufsteht und als erstes seinen Rechner einschaltet. Nach dem Login schnell die E-Mails checken und im Feedreader die neuesten Blog-Einträge und Nachrichten lesen. So wie ich es jeden Morgen zu tun pflege, bevor ich in das Büro fahre. Zumindest wenn mein Wecker rechtzeitig geläutet und mir so die nötige Zeit dazu geschenkt hat.

Dabei lese ich nicht nur andere Blogs sondern sondern schaue auch nach wer auf mich verlinkt hat. Dank unserer Freunde von Technorati ist das ja auch kinderleicht. Während ich dabei meistens gut gelaunt zur Kenntnis nehme, wem meine Artikel und Rezepte wieder gefallen haben, war es an diesem Morgen anders. Einer der Links führte nämlich zu einer Seite, die ein Rezept von mir einfach kopiert hatte. Darunter stand ein Link zu meinem Original, mehr nicht. Es war Wort für Wort mein eigener Text.

Erzürnt hierüber schrieb ich dem Autoren des Weblogs eine E-Mail. Ich erklärte freundlich aber bestimmt, dass meine Artikel urheberrechtlich geschützt wären und ich die Kopie meines Rezepts auf dem anderen Blog nicht dulden würde. Daher forderte ich den Autoren auf, den Beitrag schnellstmöglich zu entfernen.

Eine Weile später erhielt ich eine Antwort mit dem Hinweis, dass man dort über meine Auffassung vom Urheberrecht für veraltet halte aber dennoch den Artikel wie gewünscht entfernt habe. Wir tauschten noch ein paar nicht mehr ganz so freundliche Wort aus aber die abschließende E-Mail, die ich erhielt endete mit einem Smily.

Eigentlich hatte ich diese Geschichte schon fast wieder ganz vergessen - nur ein Zufall erinnerte mich gestern wieder daran. Und die Moral von der Geschichte: Urheberrechtsverstöße kann man auch ohne Anwalt klären. Habt euch lieb, verlinkt euch brav und kopiert fremde Inhalte nur, wenn ihr eine Erlaubnis dazu habt. Ansonsten beherzigt einfach, was Henning euch empfiehlt und ich für euch aufgeschrieben habe. Das liebe Leute gebe ich euch heute mit auf den Weg, es ist schon fast ein Wort zum Sonntag. :-)

Tags: urherberrecht abmahnung

Geschrieben von Jan Theofel am 28.04.2007 um 17:04 Uhr | Permalink
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Marions Kochbuch - the dark side

Im Januar hat es bereits einige Abmahnung von den Betreibern von Marions Kochbuch (bewusst kein Link) gegeben. Das habe ich damals kaum mitbekommen, weil ich sehr im Projektstress war und kaum Blogs gelesen geschweige denn selbst viel gebloggt hätte. Nun geht es wohl in die zweite Runde: Caschys Blog ist für eine Bockwurst abgemahnt worden. Die Kostennote beträgt fast 700 Euro für das Bild, aber immerhin gibt es eine angemessene (wie ich finde) Reaktionsfrist. Gefunden habe ich das zuerst bei Robert, aber inzwischen haben es zahlreiche Blogs aufgegriffen.

Update 29.4.2007: Ich sehen gerade bei theima.com, dass es auch die Kochwerkstatt erwischt hat. Hier waren es die Ravioli.

Aber ist das wirklich notwendig? Man könnte auch einfach eine freundliche E-Mail versenden und die Sache so klären - ohne Anwälte, ohne Kosten und mit viel weniger Zeitaufwand für beide Seiten. Und vor allem ohne viel negative PR für Marions Kochbuch. Noch weiter geht ein Vorschlag von Frank Helmschrott zu den ersten Abmahnungen im Januar.

Natürlich ist es das gute(?) Recht von den Betreibern, Urheberrechtsverstöße abzumahnen. Und gegen eine Nutzung dieses Rechts gibt es auch nichts einzuwenden. Allerdings stellt sich mir die Frage der Verhältnismäßigkeit. Die sehe ich hier nicht gegeben (Stichwort: freie Bilddatenbanken, kommerzielle bieten vergleichbare Bilder für 1$ an) und daher werde ich in meinem Weblog Jans Küchenleben bis auf weiteres alle Links auf Marions Kochbuch in den Quellenangaben entfernen. Also nicht die Quellenangabe als solche wird entfernt, sondern nur den Link. Statt dessen werde ich hier her verlinken. Wer so agiert soll auch die Konsequenzen spüren - auch wenn sie nur klein sind.

Eine Frage bleibt zu erörtern: Warum sind die Betreiber von Marions Kochbuch so abmahnwütig? Eine möglich Antwort wäre natürlich, dass man es leid ist ständig irgendwelche freundlichen Hinweis-E-Mails zu verschicken um danach doch den Anwalt zu beauftragen, weil es nicht geklappt hat. Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass man sich dort allmählich in Bedrängnis sieht. Zumindest könnte ich mir gut vorstellen, dass zahlreiche Koch-Blogs viele Leser von Marions Kochbuch nun für sich gewinnen können. Oder das man diese Gefahr zumindest sieht. Leider sind dort keine Mediendaten öffentlich zugänglich mit denen man diese These untermauern oder verwerfen könnte. Wenn man sie aber zu Grunde legt könnte es sich hier um den (verzweifelten?) Versuch handeln die "bösen Weblogs" zu torpedieren solange man selbst noch dem Web 1.0 angehört. Es wäre nicht das erst mal, dass Menschen versuchen den Fortschritt aufzuhalten statt ihn einfach mitzugehen.

Wie dem auch sei - ich werde jetzt gleich im Anschluss mal schildern wie bei mir ein Urheberrechtsverstoß abgelaufen ist. Einfach, unkompliziert, ohne Anwalt und ohne negative PR.

Tags: rezept abmahnung urheberrecht

Geschrieben von Jan Theofel am 28.04.2007 um 16:17 Uhr | Permalink
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17.03.07

"Pixel Script" ist keine Marke

Das habe ich gerade als Pressemitteilung gelesen:

Das Deutsche Patent- und Markenamt hat mit Beschluss vom 05.03.2007 (Aktz: 306 02 602.3/42) die Marke "PIXEL SCRIPT" und "MILLION PIXEL SCRIPT" gelöscht. Das DPMA führt in seiner Begründung aus, dass der Marke ein Mindestmass an Unterscheidungskraft fehle.

Wollen wir hoffen, dass das Deutsche Patent- und Markenamt auch so viel Erkenntnis bei Trivialpatenten wie hier bei Trivialnamen beweist, wenn wir in Deutschland doch mal Softwarepatente haben sollten.

Tags: markenrecht patentrecht

Geschrieben von Jan Theofel am 17.03.2007 um 11:14 Uhr | Permalink
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