In der letzten Zeit ist immer wieder viel Kritik an Trigami zu lesen. Das man keine guten Aufträge bekommme. Das Trigami seien Auftraggeber vorher nicht ausreichend prüfe. Das die Qualität insgesamt nicht stimme. Und so weiter und so fort. Dazu wollte ich kurz mal aus meiner Sicht als Blogger im Dienste von Trigami (ja, schlagt mich ruhig) etwas erwidern:
- Ich habe mit der März-Auszahlung meine ersten 1000 Euro von Trigami voll gemacht. Für nebenbei kein schlechter Betrag. Dazu kommen noch diverse Produkte, wie etwas der LED Lenser.
- Wenn ihr zu wenig Kampagnen bekommt oder diese zu schlecht bezahlt sind, überlegt wie ihr eure Blogs für Kampagnen attraktiver machen könnt. Die Werbetreibenden zahlen Geld dafür und müssen auch auf Effizienz (sprich Reichweite) achten. Die könnt ihr direkt (viele Leser) oder indirekt (weniger Leser aber themenspezifische) bieten. Hier stört mich übrigens, dass Trigami nur nach Besucherzahlen fragt aber nicht nach RSS-Abonnenten. Letztere wären IMHO für Trigami-Beiträge aussagekräftiger.
- Wenn euch Kampagnen nicht gefallen, könnt ihr sie einfach ablehnen oder wenn sie zu billig sind, mehr Geld anbieten. Ich habe für Aufträge schon mehr als das doppelte der angebotenen Summe verlangt und erhalten, weil ich es gut begründet habe.
- Das gilt auch, wenn euch der Auftraggeber nicht zusagt, weil die Firma potentiell in dubiose Geschäftspraktiken (Spamming, etc.) verwickelt ist. Ein bereits von mir angenommener Auftrag wurde aus diesem Grund anstandslos storniert.
- Äußert bei eurer Ablehnung klare Kritik, warum ihr ablehnt. Ich habe zum Beispiel eine Rezension des Online-Shops von www.mada-vanilla.de abgelehnt, weil es mehr Sinn gehabt hätte, deren Vanille zu testen. (Die ist genial, wie ihr inzwischen hier nachlesen könnt.)
- Habt ihr euch schon mal andere Anbieter angeschaut? Da war ich Monate angemeldet und habe nur zwei Angebote bekommen. Bei Trigami habe ich in dieser Zeit 21 Aufträge abgewickelt und eine Werbeschaltung erhalten. Dabei lehne ich gefühlte 60% aller Angebote von mir aus ab.
- Was mich stört, ist dass man nicht angeben kann, für welche Arten von Aufträgen man zur Verfügung steht. Ohne Kamera braucht man mir keine Videorezensionen anzubieten, oder? Und die Advertorials mit vorgegebenem Text lehne ich grundsätzlich ab.
Insgesamt gefällt mir der Dienst von Trigami gut. Einige Neuerungen, wie die Einführung von Advertorials (reinen Werbetexten, die teilweise noch vorgegeben sind) gefallen mir nicht, andere hingegen schon. Insgesamt ist jeder Blogger für die Qualität seiner Beiträge selbst verantwortlich und ich finde ein paar Trigami-Posts, die noch klar gekennzeichent sind, nicht verwerflich. (Bei mir sind es übrigens 21 aus über 4000 Blogpsts.) Welche ihr davon annehmt und wie ihr sie umsetzt, ist doch euch überlassen... Statt dessen sollte man betrachten, dass Trigami eine transparente Möglichkeit schafft Marketing in Blogs zu betreiben. Etwas was viele Blogger direkt gar nicht schaffen würden.
Tags: geld trigami qualität weblogs aufträge
Geschrieben von Jan Theofel am 12.04.2009 um 11:48 Uhr | Permalink
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Um quasi Oliver Gassner die angekündigte Arbeit für bessere Texte in
meinem Weblogs Jans Küchenleben etwas vorzugreifen bin ich jetzt in der
Session 10 Tipps für bessere Weblogtexte von Jürg Vollmer-Orlova.
Auch wenn man sich das mitschreiben sparen kann, werde ich es trotzdem tun. Dadurch prägt es sich mir nämlich besser ein. :-) Morgen kommt die die originale und vollständige Fassung bei Jürgen im Weblog. (Nachtrag: Der Text ist bei ihm nun auch online).
Er hat wie Oliver einen journalistischen Hintergrund. Seit einigen Monaten
ist er aber "nur" noch Blogger.
Nicht jeder Blogger muss Journalist werden. Aber dennoch möchte wohl jeder
Blogger gelesen werden. Viele beschäftigen sich mit Suchmaschinenoptimierung
(SEO) - ich ja auch. Aber keiner beschäftigt sich mit der Optimierung für seine
Leser.
1. Tipp: Themengebiet
Erste These: Es gibt zu Blogs, die auf ein Thema spezialisiert sind. Man sollte ich also die Frage stellen, ob man sich auf ein Thema spezialisiert. Und wenn ja - auf welches? Es warten viele Themen darauf, dass es darüber gute Weblogs gibt. Die Menschen (=Leser) möchten aber nicht viel Neues lernen - aber wenig in ihrem Thema. (Beispiel: Türkische Kochrezepte)
Wo finden wir die Themen über die wir schreiben? Zeitungen/Zeitschriften und Rundfunk/Fernsehen können als Quelle dienen. Wie viele Blogger schauen sich regelmäßig die klassischen Medien zu ihrem Thema an? Die Journalisten machen das auch so. Auch wenn sie es nicht sagen. :-) Weitere Quellen sind RSS-Feeds von verwandten Weblogs und Google Alerts zum Thema. Gerade über Google Alerts kommt man an Themen/Quellen, die man sonst nie gefunden hätte. Auch neue Weblogs.
Wie planen wir Themen im Voraus? Bei themenspezifischen Weblogs gibt es definierte Termine, für die man vorplanen kann. Beispielsweise russische Präsidentenwahlen, Todestage von bekannten Persönlichkeiten, Russisches Filmfestival, ... oder (bei mir) die 80-Tage-Blogger.
2. Tipp: Auswahlkriterien
Man darf nicht "ersaufen" - muss also selbst selektieren. Die einzelnen Unterthemen In sortierten Listen ablegen und nach Datum speichern. Auswahlkriterien (wie in klassischen Medien): Sensation, Nähe (vor der Haustüre oder zu den Lesern) und Nachhaltigkeit, Verständlichkeit, Exklusivität und Kompetenz
3. Tipp: Recherchen durchführen
Blogger kommentieren oft nur andere Quellen, dies sie zitieren. Man sollte aber die vorhandenen Informationen überprüfen. Weblogs sind dabei nur eine bedingte Quelle, weil die oft eben Copy'n'Paste aus anderen Blogs mit Kommentaren übertragen habe. Mindestens zwei Quellen sollten vorhanden sein. Dann sollte man das Thema selbständig erweitern. Bei Quellen (Texte, Bilder, ...) immer eine schriftliche Publikationsgenehmigung einholen! Eine Illustration hinzufügen - ein gutes Bild verleitet 90% Leser zum Lesen des Beitrags. Erst am Schluss den Beitrag schreiben.
4. Tipp: Darstellungsform
Nach Sokrates: Es gibt verschiedene Formen aus verschiedenen Perspektiven: Nachricht, Bericht, Feature, Kommentar/Glosse, Interview/Portrait, Reportage.
5. Tipp: Guten Titel wählen
Ein guter Titel ist entscheidend: 50% der Leser reagieren nur auf einen guten Titel! RSS-Feed und Aggregatoren lassen meistens nur 30-40 Zeichen zu. Dies sollte man berücksichtigen - Unwichtiges kommt daher nach hinten.
6. Tipp: Der erste Satz entscheidet
Wieder: 50% der Leser steigen nach dem ersten Satz schon wieder aus. Also kurz - knapp, bündig.
7. Tipp: Der erste Absatz entscheidet auch
Im ersten Absatz alle relevanten Fakten aufführen und diesen hervorheben. Ganz am Schluss diesen nochmal checken, damit er auch den ganzen Artikel als Zusammenfassung wiederspiegelt.
8. Tipp: Text-Kontrolle nach dem Schreiben
Habe ich die richtige Darstellungsform gewählt? Ist der Text um seine Schwachstellen gekürzt? Schwachstellen am besten in ausgedruckter Form vornehmen, weil man es da besser überblicken kann. "Tote" Nomina und "schlafende" Verben vermeiden sollte man vermeiden. (Details folgen bei Jürgen, was das genau ist.) Sind die Sätze zu lang? (So wie bei mir...) Überflüssige Vorsilben entfernen (z.B. "durchlesen" statt "lesen"). Füllwörter fliegen raus!
9. Tipp: Recherchen-Kontrolle
Nochmal alle Fakten nachprüfen! Sind die Namen korrekt? Stimmen die Links? Sind Daten und Zahlen richtig? (Grüße an eine große deutsche Boulevardzeitung... :-)
10. Tipp: Regeln brechen
Ihr müsst die Regeln kennen, die ihr brecht und das dann bewusst tun.
Tags: blogcampswitzerland20 qualität
Geschrieben von Jan Theofel am 20.10.2007 um 14:50 Uhr | Permalink
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