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Selbstverständnis als Barcamp-Teilnehmer

Morgen startet das Barcamp Stuttgart 2012. Bei aller Vorfreude darauf haben mich auch zwei Nachrichten erreicht, die mich ein wenig an dem Selbstverständnis von manchen Barcamp-Teilnehmern zweifeln lassen.

Da das doch etwas Unmut und Ärger in mir ausgelöst hat, schreib ich den lieber jetzt von meiner Seel, als ihn die nächsten Tage auf das Barcamp zu tragen. Ich werde keine Namen nennen und bitte euch auch davon abzusehen, diesbezüglich bei mir nachzufragen.

Die erste Mail kam vor etwas zwei Wochen: (Alle Anreden und Grußformeln sowie irrelevante Teile für diesen Post habe ich entfernt.)

[…]Wie laufen die Vorbereitungen für das bcs5?

[…]Wäre da eine finanzielle Entschädigung für fotografische Dienste meinerseits möglich?
Falls nicht, müsste ich mir evtl. noch einen Sponsor suchen.

Vielleicht hatte ich nicht klar genug geantwortet – mag sein. Heute hat mich dann folgende E-Mail erreicht:

[…]apropos „Sponsor“ (Twitter), ich […] werde […] da sein.
Und möchte gerne fotografieren.

Kannst Du mich dann auf der bcs5-mixxt-Seite eintragen als entweder Medienpartner oder Sponsor (Dienstleistungen bzw. Fotografie) ?

Ein klares Nein. Und ich will das auch mal hier in aller Ausführlichkeit begründen:

Ein Barcamp lebt von der aktiven und freiwilligen Hilfe aller Teilnehmer. Dabei beziehe ich mich vollständig mit ein. Auch meine Leistung – und da reden wir wirklich nicht von wenig – ist freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich. Im Gegenteil: Damals, als wir das noch über ETES organisiert haben, haben wir sogar zwei mal „draufgelegt“. (Alles was dieses Jahr über bleibt, geht an unseren Charity-Partner.)

Jeder ist aufgefordert, seine Leistungen einzubringen und bekommt dafür im Gegenzug Aufmerksamkeit für die eingebrachte Leistung. Sei es das Halten von Sessions, das Mithelfen vor Ort am Empfang, das Sponsoring, das Bloggen, Twittern, Facebooken, Googleplussen darüber, das Erstellen von Videos und Fotos, … Jeder kann sein Session-Material, seine Berichte in Blogs, Videos und Bildergalerien im Anschluss auf der Barcamp-Seite verlinken. Und da macht es keinen Unterschied, ob das ein professioneller Fotograf, Redner oder ein Schüler ist. Selbst wenn die „offizielle“ Presse kommt, mache ich da keinen Unterschied. Wozu auch? Auf dem Barcamp sind alle gleich.

Es ist vollkommen ausgeschlossen, einzelne Dienstleistungen als eine Art Sponsoring extra zu listen. Das ist doch naheliegend. Sonst müsste ich Johannes für die Urlaubsvertretung ebenso auflisten wie Hubert für seine ständige Hilfsbereitschaft und Unterstützung beim Aufbau. Ganz zu schweigen von all den Vortrags-Sponsoren die wir plötzlich hätten… (Und hey, auch das oft Profis auf Ihrem Gebiet, die hier kostenlos „arbeiten“ während sie sonst für den selben Workshop Geld verlangen!)

Und auch bei Firmen die als Sponsoren anfragen, habe ich die feste Regel: Aufmerksam als Sponsor gibt es gegen Geld oder finanzielle Entlastung. Sponsoren sind also alle, die Geld geben oder Waren (keine Leistungen!) bringen, die ich sonst bezahlen müsste. Beipsielsweise Getränke, Essen, Raummiete, etc. Wer mir eine PS3-Spieleecke kostenlos stellen will, darf das tun, wird dadurch aber kein Sponsor. Auch echt hilfreiche USB-Akkus für alle Teilnehmer reichen nicht aus. Sonst hätten wir am Ende eine ganz tolle Veranstaltung, die aber nicht zu Stande kommt, weil Räume und Catering nicht gezahlt werden können!

Also: Jeder – auch Du wenn Du dabei bist – ist ein Teilnehmer und aufgefordert sich aktiv ins Geschehen einzubringen und so zum Gelingen des Barcamps beizutragen. Dafür gibt es keine Ehrenabzeichen, kein Geld und keine Sponsoring-Logos. Alles was es dafür gibt, ist ein gutes Gefühl, Aufmerksamkeit und Karma.

So, jetzt fühle ich mich schon gleich besser. Danke für eure Aufmerksamkeit!

16 Kommentare

  1. Ich seh das genauso wie du 🙂

    Vielleicht bring ich morgen meine Kamera mit, dann gibts wieder eine kleine Galerie wie in Konstanz mit CC-Bildern.

    LG

  2. Ute

    Hi,

    ich kann deinen Ärger absolut nachvollziehen. Leider gibt es halt solche Leute, die das nicht verstehen werden, selbst wenn man sie prügelt. Aber glücklicherweise sind nicht alle so und denken an sich und was für sie rausspringt. Schön, dass du ein paar von denen genannt hat.

    Freu mich auf das Barcamp und vielen Dank für die viele Stunden Vorbereitung.

    Ute

  3. HI, ich glaub ich weiß von wem wir reden, jedenfalls erreichte mich im Kontext des bcbs auch eine ähnliche Anfrage. Da war glaube ich von Fahrtkosten die Rede (alles andere hab ich ja beim bcbs gestellt incl. Unterkünfte für 10 oder 20 Eur/Nacht.)

    Ich hab da auch abgelehnt und es kam auch keine insistierende nachfrage.

    ALLERDINGS fragte dann ein Sponsor, der nicht da sein konnte nach Fotos und ich konnte auf @mahrko verweisen – und sonst an sich auf keinen.

    Da hab ich mich dann schon gefragt, ob ich das Angebot hätte annehmen sollen und ob ‚Fotos machen‘ inzwischen eine so ähnliche Dienstleistung ist wie (pardon) danach putzen. (Also nicht aufräumen, putzen.)

    An sich ist aber dann der Fotogafierende nicht mehr Teilnehmer und/oder Sponsor sondern Dienstleister.

    Das soll denjenigen jetzt nicht verteidigen, aber: Du verstehst was ich meine?

  4. Also ich habe den Eindruck, dass wir beim #bcs5 mehr als genügend Teilnehmer hatten, die fotografiert haben und es mir nicht schwer fallen wird, anschließend auf Fotos zu verweisen.

    Aber unabhängig davon: Ja, ich verstehe, was du meinst. Ähnlich hat sich auch gestern Stefan geäußert. Aber mit dem Hinweis, dass die Person dann nicht nur kein(!) Teilnehmer wäre sondern, dass dann auch alle Rechte an den Bildern (abgesehen vom Urheberrecht) beim Barcamp bzw. mir liegen müssten und diese dann eben nicht bei ihm sondern auf den offiziellen Webseiten/Kanälen veröffentlicht würden.

    Aber ich bin da eben auf dem Standpunkt, dass Dienstleistung – auch wenn es in diesem Fall denkbar ist – keine Leistung bei einem Barcamp gegen Geld bzw. Sponsoring sein darf. Denn wenn wir das Fass aufmachen – wo endet es dann? Sind auch alle Referenten Sponsoren? Alle, die am Empfang mithelfen? etc.

    Wo ich mich noch mal an die eigene Nase fassen muss, ist der Punkt, dass ich hier direkt aus den Mails zitiert habe – das war keine gute Idee.

  5. Ich organisiere eine Blogger Konferenz und bekomme regelmäßig anrufe von Firmen die teilnehmen möchten. Natürlich am besten als Travel Blogger, für die kostet die Teilnahme praktisch nix.

  6. @Michele: Jetzt ist mir gerade nur nicht klar, was du mit deinem Kommentar sagen willst. Das dich andere Firmen für die Orga/Teilnahme an solchen Events bezahlen?

  7. Nun wird es Zeit, den Hokuspokus hier mal aufzulösen.

    Zunächst aber möchte ich voranstellen, dass ich Ruhm und Ehre, um die sich Jan im Kontext der deutschen BarCamp-Szene verdient gemacht hat, nicht in Frage stellen möchte. Im Gegenteil: Ich zolle Jan meinen Respekt.

    Diesen Artikel „Selbstverständnis als Barcamp-Teilnehmer“ kritisiere ich in der dargelegten Form allerdings scharf und deutlich. Aus meiner Sicht beinhaltet er zwei gravierende Systemfehler. Für mich persönlich ist dabei das Schlimmste: Das un(selbst)reflektierte Vorgehen auf menschlicher Beziehungsebene.

    Jan: Ich hoffe bis zum jetzigen Zeitpunkt auf eine Entschuldigung von Dir, denn mit diesem Artikel hast Du mir Unrecht getan. („Es war keine gute Idee …“ erledigt diesen Job übrigens nicht)

    Als ich den Artikel zum ersten Mal las, wirkte er für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Jan hatte mir den Link unmittelbar nach Veröffentlichung geschickt – für mich die einzige korrekte Handlung von Jan im Kontext der Publizierung. Ich habe den Artikel anderen, befreundeten Fotografen gezeigt. Sie waren teils verwundert, warum Jan so „maßlos“ übertreiben würde, und sie konnten meine Bestürzung nachvollziehen.

    Hieran erkennt man schon den einen Systemfehler des Artikels. „Die Welt“ wird fast nur aus der Sicht der BarCamps bzw. der BarCamp-Organisation dargestellt und erklärt. Aus der Sicht der Fotografen oder gar der Fotografen, die mit dieser Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen, wird ziemlich genau gar nichts gesagt.

    Wenn jemand in einem Fachgebiet nicht tätig ist, dann ist das per se ja nichts Schlimmes. Es erwartet dann auch niemand von ihm oder ihr fachkompetente Aussagen in diesem Gebiet. Einen Vertreter dieses Fachgebietes dann aber virtuell in Stücke zu zerreißen, das geht auch nicht!

    Hier möchte ich nur mal einen Punkt nennen: (Berufs)fotografen, die zu viele Shootings kostenlos oder unterhalb eines nahezu wirtschaftlichen Stundenlohnes anbieten, gefährden sowohl ihre eigenen Einnahmemöglichkeiten für die Zukunft als auch bringen sie sich möglicherweise bei „Standeskollegen“ in Misskredit, da sie auch deren Verdienstpotentiale reduzieren könnten.

    Nun nähern wir uns mal der persönlichen Ebene, wo bei mir Enttäuschung und Verärgerung stärkere Konturen erfahren. Jan und ich kennen uns durch verschiedene Events, darunter mindestens 2 BarCamps in Stuttgart. Jan, Dir sollte schon vor dem Schreiben Deines Artikels bewusst gewesen sein, dass ich selbst einige BarCamps kostenlos fotografiert habe. (darüber hinaus viele, viele andere Events in den Bereichen Technologien, Medien, Kultur, Sport …).
    Ich habe den Beruf des Fotografen *nicht* erlernt, sondern mir alles autodidaktisch beigebracht. Ich hatte meine Lehrjahre, bei denen ich keinen Euro verdient habe. Und bis heute gibt es immer wieder Events, bei denen ich mal kostenlos fotografiere. Nach Deiner Absage, lieber Jan, sowohl was einen finanziellen Ausgleich oder auch nur ein Logo von mir auf der mixxt-Seite betraf, bei der ich mich sogar noch freundlich (!) bedankte, selbst zu diesem Zeitpunkt war ich noch gewillt, nach Stuttgart zu fahren (bei Selbstübernahme der Fahrtkosten) und wenigstens 1 Tag das bcs5 zu fotografieren, nachdem ich das schon 2 mal kostenlos getan hatte.
    Nach der durch den Artikel erfahrenen Diskreditierung – Ja, Jan, der Artikel ist eine Diskreditierung, denn Kredit hat etwas mit Vertrauen und Wertschätzung zu tun! – habe ich mich allerdings vom bcs5 abgemeldet.

    Ein weiterer Punkt, von dem Jan wahrscheinlich wusste: Ich selbst habe den Social Media Club Karlsruhe gegründet und bis dato viele, viele unbezahlte Stunden in die Vorbereitung der Social Media Nights Karlsruhe investiert. Bei der Orga des 1. BarCamp Karlsruhe habe ich auch mitgemacht.

    – Gleichwohl, wie kommt der Artikel hier an? Er wirkt so, als ob von einem die Rede ist, der die ehrenamtliche Tätigkeit der BarCamp-Organisatoren nicht zu schätzen wüsste.

    Du, lieber Jan, wolltest den Artikel anonym formulieren. Der Oliver hat mich trotzdem erkannt. Warum nur, warum nur? Schon mal drüber nachgedacht? Ja, inzwischen hast Du, ich weiß.

    Und selbst diejenigen (meisten), die mich nicht erkannt haben, welches Bild machen sie sich nun von dem Zitierten?

    Ich zitiere (nun mal) die Ute:

    „Leider gibt es halt solche Leute, die das nicht verstehen werden, selbst wenn man sie prügelt. Aber glücklicherweise sind nicht alle so …“

    Autsch. Böser Mensch. So einer! Dynamik des Netzes. Hätte ein anderer sogar noch aufgreifen und verstärken können.

    Dabei handelt es sich wahrscheinlich sogar um jene Ute, die ich schon persönlich kennen lernen durfte und noch eben mit ihr freundlich auf Xing kommuniziert habe. – Hallo Ute *wink*.

    Ist das *anonyme* Schreckgespenst „BarCamp-Nichtversteher/Nichtwürdigender“ also besser? – Nicht wirklich!

    Der 2. Systemfehler – im Prinzip schon angeklungen – ist das Zitieren von (mehreren!) Textpassagen aus einer privaten Nachricht in die Öffentlichkeit hinein. Das führt jede private Kommunikation zwischen uns, Jan und mir, ad absurdum. Ein vormals bestehendes Vertrauensverhältnis wird zerschmettert.

    Die Sache empfinde ich als ziemlich ärgerlich, auch wenn ich emotional da schon ein gutes Stück runter gekommen bin. Gleichwohl bin ich ein offener und lernfähiger Mensch, der seine Hand nicht in der Hosentasche behält, wenn sich ihm eine zur Aussöhnung bereite Hand entgegen streckt.

    Möglicherweise können wir alle aus der Sache lernen und etwas in die Zukunft denken, so wie das von Oliver auch schon im Ansatz getan wurde. Mit den Bildrechten ist es natürlich nicht so trivial, dass man aktionsmäßig „alle“ (bis auf das Urheberrecht, hey, wie gnädig! 😉 ) dem Fotografen entzieht. Selbstverständlich würde ich meine Fotos auch weiterhin veröffentlichen wollen, was bei meinen auch nicht gerade kleinen Netzwerken auch der Veranstaltung und den Veranstaltern zu Gute käme.

    Auch die Idee, dass der Fotograf dann kein Teilnehmer sein sollte, finde ich *nicht* so gut. Das könnt Ihr vielleicht mit einem Naturfotografen machen, aber nicht mit einem Netzwerkmensch wie mir 😉 Dabei sein heißt für mich auch Identifizierung mit dem Event. Ich fotografierte schon solche Events wie TEDx und andere. Letzten Endes war ich dann auch Werbeträger im Sinne der Veranstaltung.

    Hier mag es aber unterschiedliche Konzepte geben. Wichtig fände ich es, für neue Konzepte überhaupt offen zu sein, diese zu diskutieren.

    So, wer es mit dem Lesen bis hierher geschafft hat, darf sich jetzt noch über meine lieben Grüße freuen 🙂

    PS: Wie ich der Vorschau entnehme, werden Abschnitte bzw. Leerzeilen vom System leider nicht übernommen, was die Übersichtlichkeit gerade bei längeren Kommentaren (ich weiß, ich bin schreibwütig …) nicht wirklich erhöht.

  8. Michael: Erst mal vielen Dank, dass du dich zu Wort gemeldet hast. Das ist keine Selbstverständlichkeit – gerade wenn man sich angegriffen fühlt.

    Und dass du dich von dem Blogpost angegriffen gefühlst – das war nicht die Absicht. Ich wollte hier nur klar und direkt Stellung beziehen – und wenn ich das mache nehme ich kein Blatt vor den Mund. Da bin ich einfach direkt und sage bzw. schreibe, was ich denke. Klar und ohne Schnörkel, damit man es vielleicht leichter verdauen kann.

    Ja, der Artikel beschreibt das rein aus Barcamp-Sicht und geht nicht auf die Situation eines Fotografen ein. Denn das ist auch nicht seine Absicht. Es ging mir darum klarzustellen, was das Grundprinzip eines Barcamps ist: Jeder gibt und bringt sich ein – ohne Bedingungen. Das gilt für alle – ich mache da keine Ausnahme.

    Und auch warum das so ist, habe ich in dem Artikel benannt: Dann hätten wir ein Barcamp mit hunderten von „Sponsoren“ bzw. Leuten die Geld haben wollen. Und das Argument, dass man das professionell macht (egal ob gelernt oder ungelernt – aber Hut ab, wenn du dir das alles selbst beigebracht hast!) darf dabei auch nciht zählen: Nimm zum Beispiel Carsten mit seiner Session über Social Media und Recht (bzw. damals Henning): Beide würden mit der selben Beratung als individuelle Aufträge tausende Euro verdienen. Ähnlich – wenn vielleicht auch nicht so extrem – geht es den meisten Referenten auf Barcamps: Sie verdienen mit dem was sie da kostenlos und uneigennütz weitergeben normalerweise ihr Geld. Die Gegenleistung ist Aufmerksamkeit und die Möglichkeit umgekehrt Wissen von anderen zu gleichen Bedingungen zu empfangen. Genau das ist die Idee des Barcamps: Jeder bringt sich – im Rahmen seiner Möglichkeiten – ein.

    Ob und wie weit Barcamp-Orgas diesen Grundgedanken „aufweichen“ ist jedem zur eigenen Reflexion selbst überlassen. Ich persönlich vertrete die Meinung, dass wir das nicht tun sollten – weil es für mich die Grundidee von Barcamps langsam von innen heraus auffrisst. Und das wäre extrem schade.

    Zum Abschluss: Das ich Zitate aus deinen Mails verwendet habe war nicht ok und das tut mir leid. Ich schreibe dir dazu gleich noch mal eine Nachricht.

    Und schließlich möchte ich dich herzlich einladen, dass wir uns über das Thema auch gerne noch mal persönlich unterhalten. Auch das schreibe ich dir in die Nachricht hinein.

    (Ja, das mit den Zeilenumbrüchen ist doof. Ich habe da manuell die p-Tags eingebaut, dass das so aussieht wie du es vorgesehen hast. Und freischalten ist auch blöd. Irgendwann gönne ich mir auch mal ein anderes Blog-System, wo das alles besser ist.)

  9. Nur einen kurzen Kommentar in Richtung Michael: Jan hat in der Tat seine Weltsicht als BarCamp-Organisator geschildert – genau darum geht es auch in dem Artikel. Er ist kein normaler Konferenzorganisator, der mit entsprechenden Budgets operiert. Und selbst wenn das so wäre, wäre ein Logo und ein Link eine Währung, die der verlinkte Partner je nach Konferenz sonst mit einem dreistelligen, häufig sogar einem vierstelligen Betrag bezahlen würde. Insofern hat Jan da keineswegs in einem ihm völlig fremden Fachgebiet argumentiert.

    Meine Anmerkung ist da leider nicht ganz korrekt wiedergegeben: Gemeint ist, dass ich als Organisator die vollen, uneingeschränkten Nutzungsrechte an den Bildern bekommen würde bzw. diese im Zweifelsfall halt unter CC-Lizenz stehen – ich will nicht die ausschließlichen Nutzungsrechte.

    Und ich habe auch nicht davon gesprochen, dass der Fotograf kein normaler Teilnehmer wäre. Aber ähnlich wie alle anderen Aufgaben der Teilnehmer auch (am Checkin, etc.) müsste er schon sicherstellen, dass da die Dokumentation halbwegs lückenlos klappt.

  10. Der Jan und der Stefan bringen es im Blog-Eintrag selbst und in den Kommentaren perfekt auf den Punkt.

    Mein Motto für diese Art von Treffen immer „Freies Wissen für alle“. Der Austausch von Information, von Wissen steht im Vordergrund – ein möglicher Verdienst ist damit ausgeschlossen. Ich könnte jetzt ausholen, doch es ist bereits alles geschrieben. Das BCS5 war meines Erachtens, auch ohne bezahlten Knipser, ein voller Erfolg – genug Bilder können bestaunt werden.

  11. Danke, Jan, für Dein erneutes Feedback und Dein Sorry, das sich zumindest auf das Zitieren bezieht. Darüber habe ich mich gefreut. Ich sehe hier eine Tendenz zur Rückkehr zu einer gegenseitig wertschätzenden Beziehung. Und so eine Beziehung ist immer eine gute (und wichtige!) Grundlage für die Diskussion sachlicher oder fachspezifischer Themen.
    Auch Dein Gesprächsangebot nehme ich gerne an (melde mich später noch mit einer persönlichen Nachricht).

    Stefan: Der Wert eines Logos oder einer Werbeeinblendung kann beliebig variabel sein. Bei einem Werbespot vor der 20-Uhr-Tagesschau kann ich mir eher einen 6-stelligen Betrag vorstellen. Dieser Bezug bringt mir persönlich allerdings wenig. Geh mal zu einem Fotografen ein Passbild machen lassen. Und schau, was Du vielleicht für 15 min Arbeit bezahlen musst. In den meisten Fällen bekommst Du nur wenige Prints. CD mit Originalen kostet extra. Analog verhält es sich mit den Rechten. Oder stell Dir vor, dass ich einen bestimmten Stundenlohn habe, und welchem Wert das bei 8 oder 10 Stunden Dauereinsatz entsprechen würde. Stell Dir vor, dass mehrere Tausend Euro zum Einsatz kommen. Und halte Dir vor Augen, dass es da nicht um Knipsen geht. Wenn ich bei einer Location fotografiere, dann mache ich das mit Leidenschaft und Engagement.
    Natürlich geht es hier im Kern um die Darstellung der BarCamp-Perspektive. Aber die Welt ist nun mal „etwas“ komplexer. Es ist einfach unfair, jemanden , der selbst schon viel die BarCamp-Szene unentgeltlich eingebracht hat (Fotos, Interviews, Sessions, Mitorganisation), in dieser abwertenden Form zu zitieren. Wie sowas aufgenommen und interpretiert werden kann, hat man an der Reaktion von Ute gesehen.

    Jan hat seinerseits unglaublich viel für die BarCamp-Szene getan, dieser Tatsache zolle ich, wie gesagt, meinen Respekt. Durch Jans Schritt auf mich zu sehe ich nun auch eine Offenheit dafür, dass wir grundsätzlich in Zukunft zu Lösungen kommen können, die für alle Seiten von Nutzen sind. Danke nochmal dafür!

  12. @Markus: „bezahlter Knipser“ ist jetzt aber auch nicht sehr wertschätzend und wird der Arbeit von Michael nicht gerecht, die ich sehr gut finde und schätze. Ich kann das nur nicht im Rahmen eines Barcamps bezahlen oder als Sponsoring honorieren.

  13. @Michael: Es freut mich, wenn du mein Vorschlag für ein gemeinsames Gespräch annehmen möchtest. Dazu freue ich mich über eine Nachricht von dir.

    Ich finde es auch gut, dass du dich bei den Karlsruher Events einbringst. Das ist aller Ehre wert – vor allem wenn man weiß, was für Aufwand das ist.

    Auch kann ich dir folgen, dass viele Arbeiten eines Fotografen zu gering bezahlt sind und es vermutlich zahlreiche Events gibt, die meinen du würdest das so fotografieren, weil es ja Werbung für dich ist – was alleine zum Leben auch nicht reichen kann. Logisch.

    Das ist deine Welt als Fotograf und die verstehe ich. U.a. hatte ich in unserem alten Büro zeitweise bis zu drei Fotografen im Haus als Nachbarn, die vor dieser Herausforderung stehen bzw. standen.

    Aber gerade wenn du Barcamps kennst, weißt du, dass diese von freiwilligem Geben leben. Mit solchen Anfragen untergräbst du – wenn auch erst mal unbewusst – die Philosophie des Barcamps. Wenn wir das anfangen, wird es bald keine Barcamps, wie wir sie heute kennen, mehr geben sondern es werden sinnfreie und hochpreisige Events, wie wir sie zu hunderten da draußen haben.

    Das – und das ist keinesfalls persönlich – lässt meine Antwort so klar ausfallen. Bitte versuche nicht, das Format Barcamp zu ändern – es wird ihm nicht gut tun. Ebensowenig werde ich versuchen das Geschäft eines Fotografen zu ändern – es wird ihm nicht gut tun. Und wenn es dann nicht zusammen passt, dann sollten wir beide damit leben. Mit allen Vor- und Nachteilen. (Was nicht heißt, dass es nicht doch passen kann.)

  14. Mit bezahlten Knipser ist keine direkte Person gemeint, lediglich das Thema drumherum. Ansonsten hätte ich Michael oder … geschrieben.

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