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Hinterhältige PayPal-Betrugsmasche

Gestern habe ich von einer wohl relativ neuen und besonders hinterhältigen Betrugsmasche erfahren, mit der Gauner gerade versuchen, euch über den Tisch zu ziehen. Im Mittelpunkt steht dabei eine Bezahlung eurer Ware per PayPal, die leider nie wirklich stattgefindet. Ich hoffe, dieser Artikel trägt dazu bei, dass ihr euch nicht so oder so ähnlich über den Tisch ziehen lasst. Denn die Masche ist ziemlich raffiniert...

Und so hätte das ganze aus Betrügersicht ablaufen sollen (und ist es in dem mir bekannten Fall zum Glück nicht):

Du stellst dein altes Notebook auf eBay Kleinanzeigen und hoffst auf ein bisschen Geld. Tagelang passiert gar nichts und du bist schon ziemlich frustriert, dass du doch nicht so leicht an Geld kommst. Doch dann endlich: Jemand aus England meldet sich und macht dir ein echt gutes Angebot. Er bietet dir eine sichere PayPal-Zahlung an und ihr werten euch über den Preis einig. Super! Schon kurz darauf bekommst du von PayPal die Zahlungsbenachrichtigung, du freust dich über das viele Geld auf deinem Konto und bringst freudig das Paket zur Post und wünschst dem Käufer viel Spaß mit dem Noetbook.

Wo liegt der Fehler in der Geschichte, wo bist du betrogen worden? Auf den erste Blick ist alles plausibel und du warst ja clever genug mit dem Versand zu warten, bis das Geld da ist. Aber ist es wirklich da? Der perfide Trick: Der Betrüger fälscht die Bezahlungsbestätigung von PayPal an dich. In diesem Beispiel zum Glück so plump, dass beim Lesen auffällt, dass die nicht echt sein kann. Aber wenn man sich in Eile befindet (Man ist auf dem Sprung in die Stadt, sieht die Mail und denk "Ah super, da kam die Bezahlungsbestätigung, dann kann ich das Paket gleich mitnehmen und versenden.") kann man das ganz schnell und leicht übersehen.

Wie könnt ihr euch vor solchen Angriffen schützen? Eventuell könnte ein sehr guter SPAM-Filter die Mail als Fälschung erkennen und als solche markieren. Das sollte euch dann stutzig werden lassen. Die einzig sichere Methode ist und bleibt aber der Blick auf euer PayPal-Konto. Nur wenn der Zahlungseingang dort zu sehen ist, habt ihr das Geld wirklich bekommen! (Es sei denn, euer PC ist zugleich Ziel eines Angriffs und ihr ladet nicht die echte PayPal Seite.)

Oder anders ausgedrückt: Verifiziert jeden Zahlungseingang wirklich wirklich wirklich. Verlasst euch nicht auf eine E-Mail, die behautet, ihr hätte Geld bekommen. (Die kann ich euch bei Bedarf auch so zusenden... ;-)

Und hier noch die Beispiel-E-Mail als Bild.

Tags: betrug paypal

Geschrieben von Jan Theofel am 19.07.2012 um 13:37 Uhr (Permalink)
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3 Kommentare zu »Hinterhältige PayPal-Betrugsmasche«

Hallo Jan,
vielen Dank für den Beitrag und die Warung. Gleiches Prinzip gibt es übrigens auch per Amazon (bereits selbst erlebt). Ein potentieller Käufer schreibt dir per Sofortnachricht und frägt zusätzliche Fotos an, weil er sich angeblich von der Qualität überzeugen möchte. 1 Tag nachdem die Fotos zugeschickt wurden, bekommst man wieder eine freundliche E-Mail, sogar in einer sehr guten deutschen Fassung, dass man von der Qualtität überzeugt ist und man nun sofort die Bestellung abschickt. Zudem steht in der E-Mail, ob es möglich ist, das Paket per Express zu versenden, man wähle auch bei der Bestellung (per Express), weil es sich um einen - angeblichen - Geburtstag handelt. Wenige Minuten später, erhält man eine EXAKTE Bestellbestätigung von Amazon. Inkl. 50€ Expressaufschlag. Da wurde ich stutzig. 50€ Aufschlag? Wo geht das Paket denn eigentlich hin? Verstehe, nach Nigeria (grade in der originalmail nachgesehen). Da wurde ich natürlich misstrauisch und schaute bei Amazon nach ob tatsächlich eine Bestellung angekommen sei. War natürlich nicht der Fall! Das ist sehr sehr raffiniert! Wahnsinn!

Dagegen kommt noch nichtmal ein guter Spamfilter an.

1 | Michael Fleischmann | 19.07.2012 um 14:02

Man könnte auch schon stutzig werden wenn man von jemanden aus England bei einer eBay Kleinanzeige angeschrieben wird, insbesondere wenn das Angebot gut ist (das sollte einen bei eBay Kleinanzeigen generell misstrauisch machen).. :)

2 | Markus Knittig | 19.07.2012 um 14:16

Die Masche als solche ist ja nicht unbekannt. Nur die Dreistigkeit mit der sie betrieben wird nimmt neue Ausmaße an.

Vor einiger Zeit lief das noch genau gegenteilig. Du hast auf einen Artikel ins $Ausland geboten. Solltest am besten per Western Union überweisen.

Das die Masche nun rückwärts abgezogen wird wundert mich dahingehend das der Artikel, sofern er denn doch versendet wird, nur für einen Bruchteil des Wertes weiterverkauft werden muss. Das sich da der Aufwand noch lohnt zeigt in welchem Ausmaß das ganze betrieben wird.

Gruß Sven

3 | Sven Richter | 19.07.2012 um 22:49

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